Betrieb der Reutlinger Bäder – Nutzung aller Möglichkeiten zur Einsparung von Energie

Zusätzlich zum Fachkräftemangel in den Bädern kommen die aktuellen Diskussionen bezüglich der Gas-/Energiekrise und die damit verbundene Gefahr, dass Bäder geschlossen werden müssen. Dies beschäftigt auch viele Gäste der Reutlinger Bäder.

Bereits lange vor der aktuellen Energiekriese haben sich die Reutlinger Bäder mit dem Thema „Energiesparender Betrieb zur Schonung von Ressourcen“ befasst.

Es wurden u.a. bereits umgesetzt:

  • seit über 20 Jahren sind im Wellenfreibad das Schwimmer- und Springerbecken mit Beckenabdeckungen versehen, die mit dazu beitragen, Energie einzusparen. Nach Betriebsschluss reduziert die Abdeckung ein mögliches Abkühlen der Becken und somit muss im Sommer deutlich weniger zusätzlich beheizt werden. Aktuell wurde die Beckenwassertemperatur im Freibad bei allen Becken um 1 bis 2 Grad abgesenkt, sodass auch hier weniger, oder wie aktuell an den heißen Tagen, gar keine Energie verbraucht wird.
  • Seit über 15 Jahren haben wir im Wellenfreibad ein bewegliches Solarmodul zur Energiegewinnung, dass sich automatisch nach dem Sonnenstand ausrichtet.
  • Alle technischen Anlagen sind vollautomatisiert, d.h, dass die jeweiligen Steuereinheiten frequenzgesteuert sind und Pumpen und Anlagen somit in Abhängigkeit vom aktuellen Besucheraufkommens eingesetzt werden. Dadurch wird insgesamt weniger Strom und Wasser verbraucht.
  • In den Bädern wurden bereits im Jahr 1986 Wärmerückgewinnungsanlagen installiert. Diese wurden inzwischen ebenso wie die Lüftungsanlagen auf den aktuellen Stand der Technik gebracht, was Strom und Wärme einspart.
  • In den Hallenbädern muss grundsätzlich der Zusammenhang zwischen Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur beachtet werden. Eine Temperaturabsenkung des Wassers kann z.B. Schimmelbildung verursachen und dadurch zu Schäden am Gebäude führen. Es gilt hier abzuwägen, ob eine Absenkung der Wassertemperatur überhaupt sinnvoll wäre und ob dadurch tatsächlich eine Einsparung herbeigeführt werden könnte.
  • Das Achalmbad verfügt über ein Blockheizkraftwerk, mit dem Wärme für den Eigenverbrauch erzeugt wird. Aktuell wird im Rahmen der Sportstättenförderung u.a. das Dach erneuert und energetisch saniert.
  • Die Hallenbäder werden seit Beginn der Freibadsaison ausschließlich für das Schul- und Vereinsschwimmen geöffnet, der öffentliche Badebetrieb wurde eingestellt, um Energie einzusparen und im Freibad an den besucherstarken Tagen mit maximaler Personalkapazität für Sicherheit an und in den Becken zu sorgen.
  • Maßnahmen in den Hallenbädern: Dachsanierungen mit Wärmeisolierung (Wärmeeinsparung). Teilerneuerung von Isolierglasfenstern, mit ca. 80% (Wärmeeinsparung). Teilweise Umrüstung der Beleuchtung auf LED (Stromeinsparung).
  • Erneuerung der Schalttechnik zur Wasseraufbereitung (Einsparung von Strom-, Wasser- und Chemikalien).
  • Das Wellenfreibad sowie die Hallenbäder in Betzingen und in Orschel-Hagen werden mit Fernwärme beheizt.
  • Ein aktuell durchgeführter Energieaudit bescheinigt den Reutlinger Bädern, dass sehr viele Maßnahmen bereits vorbildlich umgesetzt wurden und es kaum noch nennenswerte Potentiale für weitere Einsparungen gibt, die zusätzlich umgesetzt werden könnten.

Weitere Möglichkeiten der Energieeinsparungen, wie kein heißes Wasser beim Duschen, weitere Absenkungen der Wassertemperaturen in den Becken und kein Betrieb der Sauna- und Dampfbadanlagen im Winter werden, wenn es Notwendig sein sollte, zu ggb. Zeit erwogen.

Sollte es nötig sein, werden Einschränkungen beim Schul- und Vereinsschwimmen nur nach intensiver Abstimmung und einvernehmlich mit der Stadt Reutlingen umgesetzt.